Montag, 1. Februar 2010

Feedback: Soziale Milde in Rückmelde- und Beurteilungsgesprächen

Jedes Jahr stehen sie in den meisten Firmen auf der Agenda und viele kennen sie: die jährlichen Rückmeldegespräche aka Feedbackgespräche aka Jahresgespräche aka Beurteilungsgespräche. Der eine kann es gar nicht erwarten, mit seinem Vorgesetzten ausführlich und fernab vom Tagesgeschäft ins Gespräch zu kommen, der andere zittert förmlich vor diesem Termin.

Als Führungskraft und Vorgesetzter von einem mittelgroßen Team mit 13 Angestellten ist diese jährliche Gesprächsrunde ebenfalls eine Herausforderung. Ich freue mich allerdings jedes Mal auf die Gespräche - unabhängig von ihrem Inhalt und ihrem Ausgang. Daher nehme ich mir auch bewusst ein bis zwei Stunden Zeit für die Konversation und bereite mich gewissenhaft und ausgiebig darauf vor.

Eine Frage, die sich bei mir jedes Mal auf's Neue stellte ist die Frage nach der sozialen Milde. Bewerte ich jemanden aus meinem Team bewusst eher nachgiebig, also sozial mild, um möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen? Ich habe für mich festgelegt: nein, niemals! Denn mit dieser sozialen Milde helfe ich niemandem. Weder dem Betroffenen noch mir selbst. Dem Beurteilten halte ich einen verschleierten Spiegel vor, der das Negative bzw. Kritisierungswürdige verhüllt, und mir selbst gegenüber bin ich auch nicht authentisch, da ich mit der vermeintlichen sozialen Milde nur möglichen Konflikten aus dem Weg gehe.

Wie erlebt Ihr Beurteilungsgespräche oder Jahresgespräche? Hattet Ihr schon Berührungspunkte mit der sozialen Milde?

1 Kommentar:

Tobias hat gesagt…

Also um Sachen zu verschweigen finde ich die soziale Milde falsch. Aber man kann die Sachen ja auch nett verpacken, so das trotzdem klar wird, was Sache ist. Die Holzhammermethode muss ja nicht immer angewandt werden.

Wichtig ist, dass man ehrlich miteinander ist und die Sachen bei den Personen bleiben sprich vertraulich behandelt werden.

 
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