Dienstag, 27. Oktober 2009

Warten

Bei jedem Telefonanruf zucke ich zusammen. Jedes Vibrieren des Handies, sei es ein Anruf oder die nächste Kurzmitteilung, lässt meinen Herzschlag rasen. Gibt es Neuigkeiten von meiner Omi? Ist "es" traurige Gewissheit geworden?

Durch die räumliche Distanz (meine Omi lebt in Ostwestfalen in der Nähe meiner Eltern und ich im Rheinland) fällt es mir vielmals leichter, die Situation zu ertragen. Es ist aber auch schwieriger für mich, zu trauern, da ich die Geschehnisse nicht unmittelbar erlebe, sondern auf Erzählungen und Berichte meiner Eltern und meines Bruders angewiesen bin.

Daher waren die letzten zwei Tage bei Omi am Wochenende sehr intensiv für mich. Aber meine Omi so schlimm leiden zu sehen und nichts tun zu können ist das Schlimmste für mich.

3 Kommentare:

freddi hat gesagt…

Hallo,

Erstmal wollte ich dir mitteilen, wie mutig ich es von dir finde, deine Gefühle so offen zu zeigen und damit auf diese Weise umzugehen. Das würde sich nicht jeder trauen und zeigt deine Stärke!

Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist in so einer Situation zu stehen, deswegen will ich dazu auch nicht viele Worte verlieren. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!

Ganz liebe Grüße,
@Fredelsloh

Kleinenbroicher hat gesagt…

Hi,

ich kann das mit dem Telefon einigermaßen gut nachvollziehen, meine Mutter hat vor einiger Zeit eine mehrfache Bypass-OP bekommen und da war ich auch völlig auf das Telefon fixiert bis sie endlich stabil "durch" war.

Ich hoffe, dass Eure Kids diese schwierige Zeit gut verpacken. Sie bekommen ja meistens mehr mit als man denkt - aber im Gegenzug sind sie glücklicherweise auch gut darin, die Dinge zu verarbeiten, wenn man offen mit ihnen spricht.

Liebe Grüße,

Michael

Anonym hat gesagt…

Kids kommen mit so einer Situation viel besser klar als Erwachsene. Es sind schon viele Angehörige in der Familie bei uns verstorben, teilweise sehr früh. Meine Kinder fanden das traurig, aber sind dann diejenigen gewesen, die die Erwachsenen getröstet haben mit teilweise echt verblüffenden Kommentaren. Allerdings ändert sich das wenn sie älter werden. Mein Sohn Philipp hat denke ich während seines Sozialpraktikums eine Menge über Leben und Tod erfahren und das hat ihn schon mitgenommen.
Ich kann das gut nachempfinden was Du da durchmachst denke ich.

 
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