Mittwoch, 28. Oktober 2009

Das Arbeitsleben akzeptiert keine Trauer

Angekommen um 7 Uhr im Büro klebe ich einen Zettel an die Tür: "Gespräch bis 8:45 Uhr. Bitte nicht stören!"


Ich muss und will allein sein. Meine Gedanken ordnen. Ich schicke E-Mails an meine engsten Vertrauten und informiere sie über den Todesfall. Gleichzeitig bitte ich Sie, mich nicht auf das Thema anzusprechen.


Das Perverse ist, dass das, was wir gemeinhin als "normales Leben" bezeichnen, weitergeht. Ich muss funktionieren. Meine Termine erledigen, an Meetings teilnehmen und Entscheidungen treffen. Business. Hartes Business. Dort zählen keine Gefühle, keine menschlichen Regungen und Befindlichkeiten. Der Mensch muss seinen Pflichten nachkommen.


Wie es in ihm aussieht, interessiert nur die wenigsten.

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